Ein Segler nimmt an einem Rennen auf einem Foiling-Dingi teil und demonstriert die Leistung von Pro-Set-Epoxidharz in einer dynamischen Meeresumgebung.

Rolls-Royce testet erfolgreich den ersten reinen Methanol-Schiffsmotor

zwei Männer mit Schutzbrillen testen große Schiffsmethanolmotoren in der Fabrik Der erste schnelllaufende, reine Methanolmotor hat bei Rolls-Royce seine Premiere auf dem Prüfstand gefeiert. Damit setzen Rolls-Royce und seine Partner Woodward L’Orange und WTZ Roßlau im Forschungsprojekt meOHmare einen Meilenstein auf dem Weg zu klima- und umweltfreundlichen Antriebslösungen für Schiffe.

Rolls-Royce hat den „weltweit ersten“ ausschließlich mit Methanol betriebenen Hochgeschwindigkeits-Schiffsmotor auf seinem Prüfstand in Friedrichshafen erfolgreich getestet.

Im Rahmen einer Partnerschaft im Forschungsprojekt meOHmare entwickeln Rolls-Royce, Woodward L’Orange und das WTZ Roßlau nachhaltige Antriebstechnologie. Ziel ist es, bis Ende 2025 ein umfassendes Konzept für einen CO2-neutralen Schiffsmotor auf Basis von grünem Methanol zu entwickeln.

„Das ist eine echte Weltneuheit“, sagt Dr. Jörg Stratmann, Vorstandsvorsitzender der Rolls-Royce Power Systems AG. „Bislang gibt es in dieser Leistungsklasse keinen anderen Hochgeschwindigkeitsmotor, der rein mit Methanol betrieben wird. Wir investieren gezielt in Zukunftstechnologien, um unseren Kunden effiziente Wege zur CO2-Reduktion zu eröffnen und unsere führende Rolle bei nachhaltigen Antrieben weiter auszubauen.“

Das Ziel von Rolls-Royce besteht darin, seinen Kunden effiziente Möglichkeiten zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen zu bieten, im Einklang mit der strategischen Säule „weniger CO2“ seines mehrjährigen Transformationsprogramms.

Rolls-Royce Power Systems Division veröffentlichte im Juli seine Halbjahresergebnisseund meldete im ersten Halbjahr 2025 ein starkes und profitables Wachstum.

Das Verbundprojekt meOHmare wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und bündelt die Expertise von Rolls-Royce, dem Einspritzsystemspezialisten Woodward L’Orange und dem Technologie- und Forschungszentrum WTZ Roßlau.

Innovative Technologie für einen neuen Kraftstoff

Methanol stellt die Entwicklung vor neue Herausforderungen: Anders als Diesel zündet flüssiger Alkohol nicht von selbst und erfordert eine völlig neue Einspritztechnologie. „Wir haben den Brennprozess, die Turboaufladung und die Motorsteuerung grundlegend neu konzipiert – und sogar unsere Prüfstandsinfrastruktur angepasst“, erklärt Dr. Johannes Kech, Leiter der Methanolmotorenentwicklung im Bereich Power Systems bei Rolls-Royce. „Erste Tests zeigen, dass der Motor rund läuft – jetzt geht es ans Feintuning.“

Methanoltechnologie erreicht wichtigen Entwicklungsmeilenstein

„Mit diesem erfolgreichen Testlauf setzen wir ein klares Zeichen: Grünes Methanol ist ein zukunftsorientierter Kraftstoff – und die Technologie dafür ist vorhanden“, sagt Denise Kurtulus, Senior Vice President Global Marine bei Rolls-Royce. „Der Single-Fuel-Methanol-Motor ist eine attraktive Lösung, insbesondere für Betreiber von Fähren, Yachten oder Versorgungsschiffen, die ihren CO2-Fußabdruck reduzieren wollen. Jetzt gilt es, die Rahmenbedingungen für einen breiteren Einsatz zu schaffen.“

Rolls-Royce arbeitet außerdem an einem Dual-Fuel-Konzept, das sowohl Methanol als auch Diesel verwenden kann – eine Brückentechnologie, bis grünes Methanol flächendeckend verfügbar ist.

Methanol für Schiffsantriebe

Grünes Methanol gilt als einer der vielversprechendsten alternativen Kraftstoffe für die Schifffahrt. Wird es mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien in einem Power-to-X-Verfahren hergestellt, ist sein Betrieb CO2-neutral. Im Vergleich zu anderen nachhaltigen Kraftstoffen ist Methanol leicht lagerfähig, biologisch abbaubar und verursacht deutlich weniger Schadstoffe.

„Für uns ist Methanol der Kraftstoff der Zukunft in der Schifffahrt – sauber, effizient und klimafreundlich. Es verbrennt mit deutlich geringeren Emissionen als fossile Brennstoffe und hat im Vergleich zu anderen nachhaltigen Energiequellen eine hohe Energiedichte“, sagte Denise Kurtulus.

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