Ein schnittiges Segelboot rast über das Wasser und demonstriert die Kraft von West System Epoxidharz für den maritimen Bedarf.

Rolls-Royce bringt mtu-Motor mit 2222 PS und neue Lösungen in seinem „From Bridge to Propeller“-Portfolio

Rolls-Royce erweitert sein Angebot an mtu-Antriebslösungen Rolls-Royce erweitert sein Angebot an mtu-Antriebslösungen

Der globale Riese Rolls-Royce erweitert seine Reihe von mtu-Yachtlösungen „From Bridge to Propeller”.

Der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce präsentiert auf dem Cannes Yachting Festival erstmals der Öffentlichkeit seinen mtu-Motor 12V2000Z mit 2222 PS. Mit einer neuen mtu NautIQ Bridge für Yachten zwischen 30 und 40 Metern Länge bietet das Unternehmen nun auch vollintegrierte Brückenlösungen für Großserienyachten an.

Darüber hinaus führt Rolls-Royce in Kombination mit den mtu-Motoren der Baureihe 4000 ein neues, noch flexibleres Abgasnachbehandlungssystem ein. Ein kraftstoffsparender POD-Antrieb rundet die Erweiterung des „From Bridge to Propeller“-Portfolio.

Die Kombination aus mtu-Motor und POD ist bereits in Serienproduktion gegangen. Beim Cannes Yachting Festival 2025 präsentiert die italienische Werft Azimut ihre Yacht Grande 30 zum ersten Mal, das diese technische Aufstellung bietet. Diese Lösung ist das Ergebnis von intensive Zusammenarbeit zwischen Azimut und Rolls-Royce, die umfangreiche Tests des gesamten Antriebssystems auf einem speziellen Prüfstand im Rolls-Royce-Werk beinhaltete.

Denise Kurtulus, Senior Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems, sagt: „Das Ziel von 'Brücke zu PropelDie ist es, große Yachten möglichst effizient, sicher, klimaschonend und kostengünstig zu bauen und zu betreiben. Die einzelnen Komponenten – Brücke, Motor und POD – sowie die darauf abgestimmten Komplettsysteme sind genau auf diesen Zweck ausgelegt. Mit unserem einzigartigen Komplettangebot haben wir uns äußerst erfolgreich im Yachtmarkt positioniert.

mtu NautIQ Bridge

Die neue mtu NautIQ-Brücke bietet eine integrierte Brückenlösung, die speziell auf Yachten von 30 bis 40 Metern Länge zugeschnitten ist. Mit dieser neuen Lösung können nun auch Hersteller, Eigner und Crews von Serienyachten von den Vorteilen eines integrierten Brückensystems gegenüber herkömmlichen Brückenlösungen profitieren. Die Plattform für Serienyachten vereint die Kerntechnologie hochwertiger Systeme für Steuerung, Kontrolle, Navigation und Alarmierung.

Die auf die Anforderungen von Serienyachten zugeschnittene Brückenplattform baut auf den Erfahrungen des vor zwei Jahren von Rolls-Royce übernommenen Brückenspezialisten Team Italia Marine bei der Ausstattung großer Superyachten auf.

Es integriert zahlreiche, oft einzeln betriebene Instrumente zur Überwachung und Bedienung einer Yacht in einer einzigen Einheit – von der Überwachung des gesamten Antriebsstrangs über Navigation, Wettervorhersage und Funktechnik bis hin zum Alarmsystem – und ist für den Einsatz zukünftiger Systeme vorbereitet.

Rendering des Hightech-Steuerstands auf der Brücke: mtu NautIQ Bridge
Rolls-Royce hat eine neue mtu NautIQ-Brücke für Yachten von 30 bis 40 Metern Länge vorgestellt

Christian Paolini, Geschäftsführer und Vertriebsleiter bei Team Italia Marine, sagt: „Die mtu NautIQ Bridge repräsentiert nicht nur den neuesten Stand der Technik, sondern ist auch für die Integration neuer Funktionen wie Systeme der künstlichen Intelligenz konzipiert. Damit ist eine Yacht bereits heute fit für die Zukunft der Yachtsteuerung und -automatisierung.“

„Es reagiert auf die sich entwickelnden Bedürfnisse des Marktes, sorgt für Produktionseffizienz und technologische Innovation und legt gleichzeitig den Grundstein für die nächste Generation der Navigation.“

Die Markteinführung unterstreicht, wie Rolls-Royce die Zukunft integrierter Brückensysteme innerhalb seines mtu NautIQ-Portfolios gestaltet.

Seit der Übernahme sind die Brückenlösungen von Team Italia Marine fester Bestandteil des mtu NautIQ-Portfolios der Rolls-Royce-Sparte Power Systems und werden nun auch außerhalb Italiens vermarktet. „Das Interesse an diesen zukunftsweisenden Produkten ist bei namhaften Yachtbauern groß. Unsere Gespräche mit Yachtherstellern, insbesondere in Mitteleuropa, stimmen uns optimistisch“, ergänzt Paolini.

mtu-Motor mit 2222 PS

Der neue 12-Zylinder-Motor der mtu-Baureihe 2000 für Yachten und andere schnelle Schiffe bietet eine maximale Leistung von 2,222 PS (1,634 kW) auf kleinstem Raum. Der neue 2025V12 M2000Z wurde erstmals im Juni 96 angekündigt und ist 220 PS (162 kW) stärker als sein VorgängerDie Abmessungen und Maße sind laut Unternehmen gegenüber dem Vorgängermodell 12V 2000 M96X nahezu unverändert. Um die neuen Spitzenwerte zu erreichen, wurden die Turbolader für kraftvolle Beschleunigung bei niedrigen Abgasemissionen weiterentwickelt, Kurbelgehäuse und Zylinderköpfe verbessert sowie neue Kolben entwickelt. Wie alle mtu-Yachtmotoren ist auch der 12V2000 M96Z für den Betrieb mit dem nachhaltigen Kraftstoff HVO (Hydriertes Pflanzenöl) zugelassen. IMO II- und EPA Tier 3-Freizeitzertifizierungen sind möglich.

Denise Kurtulus empfiehlt diesen Kraftstoff ausdrücklich für einen nachhaltigen Yachtbetrieb: „Mit diesem hydrierten Pflanzenöl ist bereits eine CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent möglich. Wir sind überzeugt, dass es im Yachtmarkt auf absehbare Zeit keine Alternative zum Verbrennungsmotor gibt, wenn die Anforderungen an Leistung und Reichweite erfüllt werden sollen. Der verwendete Kraftstoff ist die Alternative, und das ist aktuell HVO, das mittlerweile in vielen Häfen verfügbar ist. Viele Yachtkapitäne und -eigner haben bereits hervorragende Erfahrungen mit HVO gemacht. Wir haben es auf unseren Prüfständen ausgiebig getestet und können bestätigen, dass mtu-Motoren problemlos damit laufen können.“

Längerfristig favorisiert Denise Kurtulus Methanol, bedauert aber, dass grünes Methanol, also Methanol, das mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Kurtulus: „Rolls-Royce arbeitet weiter an der Entwicklung eines Methanolmotors. Wenn grünes Methanol als alternativer Kraftstoff in der benötigten Menge verfügbar ist, werden wir den passenden Motor dafür haben“, so Kurtulus.

Der Markt für solche Motoren ist derzeit auf Pilotanwendungen beschränkt.

Die dritte Komponente der „Brücke zur PropelEin weiteres „Leader“-Konzept ist der POD-Antrieb. Der kompakte Antrieb vereint Getriebe und Ruderanlage und soll den Treibstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Zudem verbessert der POD die Manövrierfähigkeit des Schiffes.

mtu SCR (selektive katalytische Reduktion)

Rolls-Royce führt zudem ein flexibleres und kompakteres Abgasnachbehandlungssystem in Kombination mit dem 16-Zylinder-mtu-Motor der Baureihe 4000 für Yachten, Schlepper und Fähren ein. Die neue Generation der mtu-SCR-Systeme (Selective Catalytic Reduction) benötigt laut Rolls-Royce bis zu 42 Prozent weniger Platz und wiegt fast 40 Prozent weniger. Weitere Vorteile sind eine erhöhte Lebensdauer des keramischen SCR-Materials (Substrat) auf 18,000 Betriebsstunden (je nach Lastprofil) und eine Reduzierung der Lebenszykluskosten um 15 Prozent. Rolls-Royce wird die neue Generation des mtu Flex SCR-Systems sukzessive auch für andere mtu-Motoren anbieten.

„Dieses modulare neue Abgasnachbehandlungssystem lässt sich noch besser auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden zuschneiden und bietet ihnen viele Vorteile für ihre Fahrten in emissionskontrollierten Gebieten“, sagt Kurtulus.

Schiffe mit integrierten Antriebssystemen (mtu-Motoren und SCR-Systemen) im Leistungsbereich zwischen 2,176 und 2,560 Kilowatt können in Gebieten mit besonders strengen Emissionskontrollen (IMO Tier III) betrieben werden. Zu den Emissionskontrollgebieten (ECAs) der IMO Tier III zählen beispielsweise die Ost- und Nordsee sowie die nordamerikanische Küste. Das mtu-SCR-System reduziert den Stickoxidausstoß im Vergleich zu den IMO-II-Grenzwerten um bis zu 75 Prozent, so das Unternehmen.

In puncto Flexibilität profitieren Werften und Schiffseigner zudem von der Möglichkeit, die Dosierung des Reduktionsmittels ein- und auszuschalten. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie von einem emissionsregulierten Gebiet in ein anderes fahren.

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