Ein schnittiges Segelboot rast über das Wasser und demonstriert die Kraft von West System Epoxidharz für den maritimen Bedarf.

Nachhaltigkeitsversprechen sind nicht gleich Nachhaltigkeitsversprechen: Marinebranche warnt vor Greenwashing

Ponton von Dura Composites mit Booten im Hintergrund. Infrastruktur wird nachhaltig hergestellt, da das Unternehmen vor Greenwashing warnt

Nachhaltigkeit ist zu einem Eckpfeiler des modernen Jachthafenmanagements geworden, schreibt Dean Fuller (Marine-, Übersee- und Kundenerfolgsmanager) bei Dura Composites, aber Jachthafenbetreiber – und andere – müssen schlau sein, wenn es darum geht, Greenwashing aufzudecken.

Während die Schifffahrtsbranche bestrebt ist, die globalen Klimaziele zu erreichen und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, steigt der Druck auf die Betreiber von Jachthäfen, in nachhaltige Infrastruktur und Verfahren zu investieren. Auf den ersten Blick scheint dies eine Win-Win-Situation zu sein: Hersteller bieten Produkte mit umweltfreundlichen Eigenschaften an, und Schifffahrtsexperten integrieren diese gerne in ihre Projekte.

Die Realität ist jedoch komplexer. Nachhaltigkeitsansprüche sind nicht alle gleich, und die Branche steht in der Verantwortung, die richtigen Partner auszuwählen und bei der Bewertung von Produkten und Lieferanten einen fundierten Ansatz zu verfolgen.

Ein kluger Ansatz bedeutet nicht, den Herstellern zu misstrauen. Es geht darum, Partnerschaften aufzubauen, die auf Transparenz, Daten und gemeinsamen Umweltzielen basieren. Indem sie kritische Fragen stellen und Beweise verlangen, schützen die Schifffahrtsbranche und die Jachthafenbetreiber nicht nur ihre eigenen Investitionen, sondern tragen auch dazu bei, die Messlatte für Nachhaltigkeit in der gesamten Branche höher zu legen.

Greenwashing entlarven: Sprache, Metriken, Bilder

Es ist wichtig, falsche oder irreführende Informationen über die Umweltvorteile eines Produkts oder einer Dienstleistung erkennen zu können.

Bei Greenwashing-Taktiken wird häufig eine vage Sprache verwendet, einschließlich bestimmter Begriffe und Behauptungen. Dazu gehören Ausdrücke wie „umweltfreundlich“, „grün“ oder „nachhaltig“.

Kennzahlen müssen quantifizierbar sein. Marina-Experten sollten mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein und stattdessen nach konkreten Informationen fragen, was das Produkt nachhaltig macht. Im Vergleich zu welchem ​​Ausgangswert? Welche Daten stützen die Aussagen?

Irreführende Bilder können nuanciert sein, beispielsweise durch die Verwendung von Naturbildern auf Verpackungen, selbst wenn die Auswirkungen auf die Umwelt nichts Besonderes sind.

Faktoren zur Bewertung der Umweltfreundlichkeit

Daher sollten Fachleute bei der Beurteilung der Umweltfreundlichkeit eines Lieferanten die folgenden Faktoren berücksichtigen.

Erstens die verwendeten Rohstoffe – manche Materialien sind von Natur aus nachhaltiger als andere. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter ihrer Herkunft, ihren Umweltauswirkungen und ihrer biologischen Abbaubarkeit oder Recyclingfähigkeit. Manche Produkte, wie beispielsweise GFK, können auch einen Anteil an recycelten Materialien enthalten.

Zweitens der Herstellungsprozess – einige Materialien, wie beispielsweise Beton, können aufgrund des Zementproduktionsprozesses einen erheblichen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Dies sind alles wichtige Informationen, die bei der Abwägung von Entscheidungen berücksichtigt werden müssen. Auch die Lebensdauer des Produkts muss berücksichtigt werden. Dies ist insbesondere für Yachthafenbetreiber relevant, die möglicherweise neue Infrastruktur anschaffen möchten.

Drittens spielt der Transport eine Rolle: Welche Entfernung das Produkt zurückgelegt hat und mit welchem ​​Transportmittel es ankommt, hat Auswirkungen. Auch das Gewicht beeinflusst die Emissionen. Fragen Sie Lieferanten nach dem CO2-Fußabdruck ihres Produkts – von der Gewinnung bis zur Auslieferung.

Viertens: Nachweise – prüfen Sie, ob der Lieferant Informationen zur Nachhaltigkeit leicht zugänglich macht und ob er EPDs (Umweltproduktdeklarationen) für die betreffenden Produkte bereitstellen kann.

Fünftens: Pläne für das Ende der Lebensdauer – fragen Sie nach den Bestimmungen für die Wiederverwendung oder das Recycling am Ende der Lebensdauer und prüfen Sie die Antwort genau. Natürlich ist eine Wiederverwendung oder ein Recycling viel besser, als alte Produkte auf der Mülldeponie zu landen, aber manche Recyclingprozesse können mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Es lohnt sich, mit Branchenkollegen und Netzwerken zusammenzuarbeiten, um Wissen und Erfahrungen zu verschiedenen Produkten und Anbietern auszutauschen. Von anderen zu lernen kann helfen, vertrauenswürdige Hersteller zu identifizieren und kostspielige Fehler zu vermeiden.

Luftbild eines Binnenhafens mit schmalen Booten und Feldern im Hintergrund, während Dura Composites vor Greenwashing warnt

Zertifizierungen und andere Vertrauenssignale

Seriöse Hersteller können ihre Nachhaltigkeitsansprüche durch Zertifizierungen Dritter belegen. Achten Sie auf Labels wie ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme) und EPDs. Prüfen Sie, ob das Unternehmen möglicherweise auch für seine nachhaltigen Prozesse oder Produkte Auszeichnungen erhalten hat.

Transparenz ist ebenfalls entscheidend. Hersteller sollten bereit sein, diese Informationen weiterzugeben. Zögern oder Unklarheiten können ein Warnsignal sein.

Zusammenarbeit für echte Veränderungen gegen Greenwashing

Da Jachthäfen zunehmend umweltbewusster werden, ist es wichtig, dass die Infrastruktur, die sie unterstützt, denselben Standards entspricht. Echte Nachhaltigkeit erfordert Sorgfalt, Zusammenarbeit und langfristiges Denken. Alles andere gefährdet sowohl den Umweltschutz als auch die Geschäftsentwicklung.

Für Marinabetreiber gehen die Folgen falscher Entscheidungen über den Rufschaden hinaus. Infrastrukturentscheidungen auf Grundlage irreführender Nachhaltigkeitsversprechen können langfristig zu Betriebsineffizienzen, erhöhten Wartungskosten und der Nichteinhaltung von Umweltstandards führen.

Ein wirklich nachhaltiges Produkt muss über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg bewertet werden. Dies umfasst jede Phase des Produktlebenszyklus, angefangen bei der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung, Herstellung und den Transport bis hin zur Installation.

Nahaufnahme eines GFK-Trägers (Ponton im Wasser in der Marina)

Dura Composites liefert kohlenstoffarme Verbundstege, und verfügt über eine Reihe von GFK-Produkten, die besonders für Meeresumgebungen geeignet sind. Im Jahr 2023 installierte das Unternehmen am Conway Fishing Pier in Wales GFK-Gitter und -Profile in einer maßgeschneiderten Sandfarbe.

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Dura Composites.

Ein Folienschlauchboot gleitet über das Wasser und präsentiert Hochleistungsausrüstung sowie Pro-Sets Epoxidlösungen für die Verbundwerkstoffherstellung.

Eine Antwort auf „Nachhaltigkeitsversprechen sind nicht gleich Nachhaltigkeitsversprechen: Marinebranche vor Greenwashing gewarnt“

  1. Eddy Lekens sagt:

    Mehr zum Thema Greenwashing im Segelsport:
    https://www.clubracer.be/americas-cup-2027-groene-ambities-of-greenwashing/48423/
    https://www.clubracer.be/greenpeace-beschuldigt-russell-coutts-van-greenwashing/45880/
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