ICOMIA-Podcast: Förderung von Vielfalt und Inklusion in der Schifffahrtsbranche
Melanie Symes von TransEurope Marinas und James Ward von Marine Resources, beide Mitglieder des Diversity-Komitees von ICOMIA, untersuchen im neuesten ICOMIA-Podcast das wichtige Thema der Vielfalt in der Schifffahrtsbranche.
Die beiden berufen sich auf Studien, denen zufolge nur 23 Prozent der Frauen in Führungspositionen der Branche tätig sind. Zudem liegt das Durchschnittsalter in der Branche bei fast 50 Jahren, was die dringende Notwendigkeit unterstreicht, jüngere Generationen anzuwerben und zu halten.
Symes und Ward betonen die wirtschaftliche und strategische Bedeutung von Vielfalt und stellen fest, dass vielfältige Teams weniger vielfältige Organisationen regelmäßig übertreffen. Obwohl das Bewusstsein für das Problem wächst, benötigt die Schifffahrtsbranche weiterhin mehr Ressourcen und konkrete Initiativen, um den Strukturwandel voranzutreiben. Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen der Mangel an Vorbildern und Geschlechterparität auf Entscheidungsebenen, unbewusste Vorurteile, die die Chancengleichheit beeinträchtigen, veraltete Rekrutierungspraktiken sowie traditionelle Arbeitskulturen, die junge Talente nicht ansprechen.
Zukünftig soll der Weg die Karriereentwicklung junger Fachkräfte fördern und jüngere Branchenbotschafter präsentieren. Dazu gehört auch, die Personalbeschaffungssprache anzupassen, um Unternehmensziele, -kultur und -werte hervorzuheben. Zudem sollen wechselseitige Gespräche im Einstellungsprozess gefördert werden, da Kandidaten Unternehmen genauso auswählen wie Unternehmen sie. Sowohl Symes als auch Ward betonen, dass sinnvolle Veränderungen ein langfristiger Prozess sind und gemeinsames Handeln von Branchenverbänden, Unternehmen und Branchenveranstaltungen weltweit erfordern.
Durch veränderte Arbeitspraktiken, eine bessere Repräsentation und die aktive Einbeziehung neuer Stimmen kann die Schifffahrtsindustrie eine integrativere, innovativere und nachhaltigere Zukunft gestalten. Vielfalt ist kein „Nice-to-have“, sondern eine Notwendigkeit, um Wissen zu erhalten, neue Generationen zu gewinnen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.



